Volkswagen Design Team
Karriere Magazin

Volkswagen Design-Team gestaltet noch digitaler 

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Volkswagen Design-Team gestaltet noch digitaler 

13. Oktober 2020

Seit Beginn der Pandemie arbeiten die Volkswagen Designer noch häufiger in der virtuellen Realität. Viele Dienstreisen entfallen. Die Gestaltung neuer Autos wird damit nicht nur digitaler, sondern auch klimafreundlicher.

3 Minuten Lesezeit

Bis vor wenigen Monaten war Marco Pavone ein Vielflieger. Spanien, China, USA – kaum ein Monat, in dem der Leiter Design Exterieur der Marke Volkswagen nicht unterwegs war. „Für uns war klar, dass man wichtige Entscheidungen am besten von Angesicht zu Angesicht bespricht. Design lebt nun einmal davon, dass ich Formen aus dem gleichen Blickwinkel betrachte und Veränderungen zeigen kann“, sagt Pavone. Dann kam Corona – und Dienstreisen waren tabu. „Im ersten Moment war es ein Schock“, gesteht Pavone. Doch der Schock ist verflogen. Inzwischen haben die Designer gelernt, einen großen Teil der Reisen durch Online-Meetings zu ersetzen. Vorhandene Technik wurde verbessert. Es ist eines von vielen Beispielen, die zeigen, wie Volkswagen in der Pandemie zu einem digitaleren und nachhaltigeren Unternehmen wird.

Marco Pavone, Leiter Design Exterieur der Marke Volkswagen
Marco Pavone, Leiter Design Exterieur der Marke Volkswagen

Eines seiner jüngsten Meetings beschreibt Pavone so: Statt zum Flughafen fährt er morgens ins Wolfsburger Designcenter. In der großen Präsentationshalle erwarten ihn nur wenige Kollegen – und eine 18 Meter lange LED-Wand. Teilnehmer aus China und Brasilien, die sonst angereist wären, sind zugeschaltet. Pavone präsentiert das virtuelle Modell eines Neuwagens. Er erklärt, was sein Team seit dem letzten Meeting verändert hat – und warum. Selbst Details kann er auf der Videowand gestochen scharf zeigen – beinahe wie an einem echten Auto.

Wir wissen, dass wir aufdie Technik vertrauen können.
Marco Pavone

50 Tonnen CO2 gespart

Die digitalen Formate ermöglichen nicht nur die Zusammenarbeit in Corona-Zeiten – sie sind auch ein Gewinn für die Umwelt. Beispiel Marco Pavone: „Im letzten Jahr war ich 13 Mal mit dem Flugzeug auf Dienstreise“, berichtet er. Viermal China, einmal USA, zweimal Brasilien, sechsmal Barcelona. Rund 133.000 Flugkilometer mit geschätzten CO2-Emissionen von 50 Tonnen kamen zusammen. Seit Ausbruch der Pandemie ist er noch kein einziges Mal dienstlich geflogen. Zwar führen Online-Konferenzen zu Stromverbrauch und damit ebenfalls zu CO2-Emissionen. Dennoch fällt die Ökobilanz ungleich besser aus als bei Meetings auf anderen Kontinenten.

Geholfen hat den Designern, dass sie schon vor der Pandemie viele Arbeitsschritte digitalisiert hatten. Ein Beispiel ist der Einsatz von Datenbrillen, mit denen Designer, Ingenieure und andere Entwicklungspartner in der virtuellen Realität zusammenarbeiten. Auch der Bedarf an physischen Fahrzeugmodellen aus Plastilin war bereits vor Corona deutlich gesunken. Der Vorteil: schnellere Entscheidungen und Einsparungen in Millionen-Höhe.

Neue Volkswagen Modelle im Design

 

Nun gehen die Designer noch einen Schritt weiter: Ziel ist es, für eine Messe im kommenden Jahr erstmals ein Showcar mit ausschließlich virtuellen Mitteln zu entwerfen. Ohne Zwischenschritt über ein Plastilinmodell bauen die Ingenieure das Auto unmittelbar nach digitalen Entwürfen. „Die 3D-Welt fühlt sich fast wie die Wirklichkeit an. Das hätten wir früher nicht für möglich gehalten“, sagt Pavone.

Der Alltag wird flexibler

Für viele Mitarbeiter seien die Möglichkeiten zur digitalen Zusammenarbeit ein Gewinn. Wie viele Abteilungen arbeiten die Designer derzeit überwiegend von zuhause und treffen sich nur zu speziellen Anlässen am Arbeitsplatz. Pavone: „Manche Kollegen bringen jetzt erst die Kinder zur Schule und setzen sich anschließend an den Rechner. Ich habe damit kein Problem. Kreative Ideen kommen sowieso nicht auf Knopfdruck.“

Die erweiterten digitalen Möglichkeiten wollen die Designer auch nach der Pandemie nutzen. Ein einfaches Zurück ist kein Thema - zu groß sind die Einsparungen von Zeit, Kosten und klimaschädlichen Emissionen. „Ich gehe davon aus, dass wir eine Mischung aus vielen virtuellen Meetings und einigen persönlichen Begegnungen haben werden“, meint Pavone. Auf die realen Treffen freut er sich schon. „Wir sind schließlich Menschen.“

Wäre es langfristig möglich, auf solche Begegnungen völlig zu verzichten? Pavone schüttelt den Kopf. Er sagt: „So gut die digitalen Möglichkeiten auch sind – man kann immer noch Fehler übersehen. Perfektes Design kann nur entstehen, wenn wir das Modell auch draußen bei Sonnenlicht sehen, in der realen Welt. Schließlich fährt das Auto später auch auf echten Straßen – und nicht auf dem Bildschirm.“

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